Mag. Manfred Keck

 

 

Methoden:

Die Vielzahl von anerkannten Psychotherapiemethoden ist für viele Interessent*innen oft verwirrend. Ich vergleiche die Methode gerne mit unterschiedlichen Landkarten, die zwar weitgehend das Gleiche abbilden aber völlig anders aussehen. Diese helfen dem Therpeuten, die Orientierung zu behalten. Letztlich ist es nicht wichtig, welche Karte man hat, sondern ob man gut damit umgehen kann. Für das Fortkommen in der Therapie ist allerdings die Beziehung zwischen Therapeut*in und Klient*in viel wichitger. Für alle, die es ganz genau wissen möchten habe ich eine Zusammenfassung meiner Hauptmethode (die Lankarte, die ich hauptsächlich verwende) zusammengestellt:

KATATHYM IMAGINATIVE PSYCHOTHERAPIE (KIP)

vormals KATATHYMES BILDERLEBEN (KB), ist ein auf tiefenpsychologischen Grundlagen beruhendes imaginatives Verfahren der Psychotherapie. (Synonym: Symboldrama, engl: Guided Affective Imagery).

Die Methode stammt von H. LEUNER und wurde 1955 als wissenschaftlich fundiertes Verfahren in die Psychotherapie eingeführt.

Das Verfahren ist durch 3 Wesensmerkmale charakterisiert

  • tiefenpsychologisch-theoretische Grundlagen
  • Anwendung von Imaginationen und
  • Arbeit in und am Symbol der Imaginationen.

Die Bezeichnung KATATHYM (griech: der Seele gemäß = die Seele widerspiegelnd) weist auf den tiefenpsychologischen Ursprung affektbeladener, emotional erlebter, symbolhafter Projektionen des Unbewußten hin.

IMAGINATIV hebt den bildhaften Charakter der therapeutisch induzierten Erlebniswelt hervor. Die Imagination stellt eine Regression in die primärprozeßhafte Schicht der Seele, dem unbewußtnahen Bild-Denken, dar. In den Imaginationen kommen unbewußte Bedürfnisse und Affektkonstellationen, sowie Konflikte in Form tiefenpsychologischer Traumsymbole zur Darstellung und werden somit ausdrückbar und erlebbar. Die Symbolik der Imagination ist eine Widerspiegelung der inneren Welt der Objekte. Durch die Arbeit in und am Symbol ist eine direkte Bearbeitung sowohl praeverbaler defizitärer Mangelerlebnisse, als auch von ödipal Konflikthaftem möglich (Auffüllen früher emotionaler Defizite – strukturelle Nachreifung – Bearbeitung und Lösung unbewußter Konflikte).
Das Bildhafte mit seinem Symbolcharakter hat eine vermittelnde Funktion zwischen tiefen, ubewußten Vorgängen, Affekten, Trieben und Konflikten und bewußtem Erleben. Das Bilderleben hebt unbewußte Inhalte in das Vorbewußte. Diese symbolhaften, vorbewußten Inhalte können in der KIP durch das Erleben und Bearbeiten teilweise schon auf der Bildebene bewußtseinsfähig oder durch Nachbearbeitung der Bilder und Emotionen assoziativ angereichert und bewußt gemacht  werden. Somit verbindet die KIP emotionale Verarbeitung mit dem erkenntnismäßigen Bewußtwerden in idealer Weise.

Der therapeutische Prozeß erfolgt auf zwei Ebenen:

1. vorwiegend primärprozeßhaftes Geschehen der Imagination
2. vorwiegend sekundärprozeßhafte Ebene des Gespräches.

Die Gliederung des Verfahrens in GRUND-,  MITTEL- und OBERSTUFE trägt der psychi schen Entwicklung Rechnung. Die Grundstufe erfaßt die frühesten, praeverbalen Stadien der Entwicklung, die Mittel- und Oberstufe die ödipalen Phasen und spätere Entwicklungen.
Die Imagination bietet außerdem die Möglichkeit der diagnostischen Einblicknahme in unbewußte Vorgänge ähnlich den projektiven Testverfahren (z.B. TAT).

Die Grundstufentherapie fördert die Entfaltung und Differenzierung und ermöglicht ein Nachholen und Nachreifen durch Auffüllen früher Defizite, sowie ein Korrigieren früher emotionaler Erfahrungen (Objektbeziehungen).
Mittel- und Oberstufe fokussieren auf Konfliktbearbeitung, Erkenntnis und Integration, sowohl auf der Bildebene, als auch auf der sekundärprozeßhaften Ebene.

Da die KIP schnell unbewußtes Konfliktmaterial  freisetzt, bedarf ihre Anwendung der sorgfältigen Weiterbildung des Therapeuten, um Mißerfolge und Gefahren zu vermeiden.

Die KIP kann als EINZELTHERAPIE, als PAAR-, FAMILIEN- oder GRUPPEN-KIP eingesetzt werden.

Anwendung: Krisenintervention, fokale Kurztherapie (bis ca. 30 Stunden), Mittel- bis Langzeittherapie (bis zu mehreren hundert Stunden).
Kontraindikationen: floride Psychosen, praepsychotische Zustände, mangelnde Intelligenz (IQ unter 85), hirnorganische Defekte mit Beeinträchtigung der intellektuellen Leistungsfähigkeit
Relative Kontraindikationen: massiver Zwang, schwere Formen der Hysterie und hysterische Charakterneurosen.

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